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Pressebericht zur Bürgerbefragung im Rahmen der Sicherheitsinitiative „KOMPASS“
Ziel dieser Initiative ist es, in einem gemeinschaftlichen Zusammenspiel von Kommunen, Polizei sowie weiteren Partnern, die Sicherheit vor Ort zu stärken. Um die konkreten Probleme vor Ort zu erkennen, wurde im Mai 2022 eine repräsentative Bürgerbefragung durch die Justus-Liebig-Universität Gießen, unter Leitung der Kriminologin Frau Prof. Dr. Britta Bannenberg, durchgeführt und ausgewertet.
Der Fragebogen, der auch online ausgefüllt werden konnte, beinhaltete insgesamt 56 Fragen, darunter Angaben zum Alter, Geschlecht, Schulabschluss, zum Sicherheitsgefühl in der Wohngegend, zur Opfererfahrung nach Straftaten und zum Bekanntheitsgrad der bereits vorhandenen Präventionsprojekte der Stadt.
Die Bürgerbefragung wurde für jede Stadt mit ihren jeweiligen Ortsteilen durchgeführt.
Nun liegen die Ergebnisse vor.
In Hessisch Lichtenau leben 11.619 Personen, die älter als 14 Jahre sind. Nach einem wissenschaftlich errechneten Verteilerschlüssel von Kernstadt und Ortsteilen wurden 3.720 Personen angeschrieben. 809 Personen (21,75%) nahmen an der Befragung teil.
Als zentrales Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich die große Mehrheit der Befragten, nämlich 95,8% tagsüber und 66,50% nachts, in Hessisch Lichtenau in ihrer eigenen Wohngegend sicher fühlen. Orte, an denen sich die Bürgerinnen und Bürger unsicher fühlen, wurden ebenfalls in der Befragung benannt. 101 Personen nannten den Frau Holle-Park und 41 Personen die Unterführung der B7. Viele der Befragten haben auch die Möglichkeit genutzt, konkrete Probleme der Stadt zu benennen. So wurden von jeweils 38,1% der Befragten undiszipliniert fahrende Autofahrer und Schmutz bzw. Müll in den Straßen oder Grünanlagen bemängelt. Auch das optische Erscheinungsbild in Form von heruntergekommenen und leerstehenden Gebäuden (22,7%), schlechte Straßenbeleuchtung (23,6%) und beschädigte Abfalleimer (25,3%) wurden in der Befragung zum Ausdruck gebracht.
Bemerkenswert ist, dass mit 67% der Befragten ein großer Anteil das Gefühl hat, dass die Sicherheit in der Stadt Hessisch Lichtenau in den vergangenen zwei Jahren gleichgeblieben ist.
In Großalmerode leben 5.881 Personen, die älter als 14 Jahre sind. Nach einem wissenschaftlich errechneten Verteilerschlüssel von Kernstadt und Ortsteilen wurden 3.610 Mitbürgerinnen und Mitbürger angeschrieben. 768 Personen (21,27%) nahmen an der Befragung teil.
Insgesamt fühlen sich 96,5% der Befragten in Großalmerode tagsüber in ihrer eigenen Wohngegend sicher. In der Nacht fühlen sich noch 82,7% sicher.
Viele der Befragten haben auch in Großalmerode die Möglichkeit genutzt, konkrete Probleme der Stadt zu benennen. So wurden von 36,3% der Befragten undiszipliniert fahrende Autofahrer und von 30,8% der Schmutz bzw. Müll in den Straßen oder Grünanlagen bemängelt. Auch das optische Erscheinungsbild in Form von heruntergekommenen und leerstehenden Gebäuden (35,9%) und schlechte Straßenbeleuchtung (21,5%) wurden in der Befragung zum Ausdruck gebracht.
Im Hinblick auf die Kriminalitätsentwicklung in Großalmerode zeigt sich, dass knapp zwei Drittel (71,8%) der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Meinung sind, dass sich die Sicherheit in Großalmerode in den letzten beiden Jahren nicht verändert hat.
In Waldkappel leben 4.078 Personen, die älter als 14 Jahre sind. Ebenso wie in Hessisch Lichtenau und Großalmerode wurden nach einem entsprechendem Verteilerschlüssel 3.520 Mitbürgerinnen und Mitbürger angeschrieben. Davon sandten 809 (22,98%) ihren Fragebogen zurück.
Beachtlich ist, dass sich 97,6% der Mitbürgerinnen und Mitbürger tagsüber in ihrer eigenen Wohngegend sicher fühlen. In der Nacht fühlen sich Dreiviertel (75,7%) der Befragten sicher.
Die meisten Nennungen, an denen sich die Bürgerinnen und Bürger unsicher fühlen, beziehen sich auf den Ort „Waldkappel“ insgesamt, sowie einzelne Ortsteile der Gemeinde ohne nähere Beschreibung.
Auch in Waldkappel haben viele der Befragten die Möglichkeit genutzt, konkrete Probleme der Stadt zu benennen. So wurden von 31,8% der Befragten undiszipliniert fahrende Autofahrer und von 23,4% Schmutz bzw. Müll in den Straßen oder Grünanlagen bemängelt. Auch das optische Erscheinungsbild in Form von heruntergekommenen und leerstehenden Gebäuden (36,8%), schlechte Straßenbeleuchtung (41,7%) und falsch parkende Autos (21,9%) wurden in der Befragung zum Ausdruck gebracht.
Im Rahmen der weiteren KOMPASS-Prozess-Struktur wurde nun ein Arbeitsgremium aus kommunalen Vertretern und Vertretern der Polizei gebildet, das in der Folge anhand der Ergebnisse aus der Bürgerbefragung und der Polizeilichen Kriminalstatistik Problemlagen analysieren und entsprechende Lösungskonzepte erarbeiten soll.
In der KOMPASSregion „Hoher Meißner“ wird derzeit die 1. Sicherheitskonferenz unter Einbeziehung von verschiedenen Hilfsorganisationen und Vereinen vorbereitet.
Hier werden dann erste Ergebnisse besprochen und weitere Lösungsvorschläge erarbeitet.
Waldkappel, 16.01.2023
gez.
Anja Stahl
Polizeipräsidium Nordhessen
KOMPASS